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Bein-Freiheit
Der Mini-Rock ist wieder „in“
Soll er vorführen – oder verführen? Passt er auch zu einer 54-jährigen Nicole Kidman? Und: Ist er überhaupt noch passend? Auf jeden Fall passt er in jedes Gepäckstück. Der Mini-Rock ist wieder „in“! Ja, dieser Winzling, der so wenig Platz einnimmt und dennoch unübersehbar ist. Das Stück Stoff, das in den 60er Jahren von Mary Quant erfunden und zigmal kopiert wurde. Von Cardin, Courrèges, Paco Rabanne, eigentlich von allen. War ja auch praktisch. Alle Designer weltweit haben gespart. Zumindest an Stoff... Und frühere It-Girls wie die Hilton-Sisters, Destiny’s Child, Britney Spears oder die Spice Girls waren das, was heute Influencerinnen sind – Werbeträgerinnen. Wobei sie ja kaum was zu tragen hatten. Aber wir (Männer) durften es ertragen. Mit Schmunzeln. Bis jetzt zur TikTok-Generation.
Ist so viel nackte Haut überhaupt jederfraus Sache? Wir Männer sind da heikel: Zu wenig ist oft zu viel. Für unser Ästhetik-Empfinden. Die Labels dieser Welt haben dies kapiert, schneidern zwar wieder kurz – alleine schon, um vom Pandemie-Bestseller Joggingkluft wegzukommen – und bieten dafür obenrum halt ein bissl mehr: Oversize-Sweater, maskuline XL-Blazer, lange Mäntel. Und untenherum überlange Stiefel, blickdichte Strumpfhosen.
Der oder die Gladiator*in lässt grüßen!
Angeblich soll es anno 2022 der Hit sein, auch oben zu sparen – und abgeschnittene Strick-Pullover (jedoch mit überlangen Armen!) sowie Cut-Versionen von Hemden werden einfach „in“ geschrieben... Weiß der (Mode-)Teufel! Jedenfalls: So viele Mini-Röcke wie heuer sah man schon lange nicht mehr, mit mega Platz zwischen Rocksaum und Kniemitte. Und Gürtel, die kaum schmaler sind als der ganze Rock breit-lang-kurz. Zeigen und verstecken sind schon lange nicht mehr in Balance. Aber wen juckt’s? Auch Frauen schauen wieder jedem Mini-Rock nach. Die Post-Pandemie-(Bein-)Freiheit, die wir uns (gerne) gönnen...
Mädels machen Mut!
Text: Conny Konzack