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Heilen mit Pflanzenkraft
Gegen viele Leiden ist ein Kraut gewachsen…
Gibt es hierfür auch etwas Pflanzliches?“, wird Claudia Schneider, Apothekerin der Quellen-Apotheke in München-Denning, häufig gefragt. Bei zahlreichen kleineren Beschwerden wie zum Beispiel Erkältungskrankheiten, Verdauungsproblemen und Sodbrennen, Schlafschwierigkeiten oder Verspannungen bzw. Prellungen bevorzugen viele Patienten lieber pflanzliche Mittel als chemische Wirkstoffe.
Dabei darf man die Pflanzenheilkunde nicht mit der Homöopathie verwechseln. Es stecken gänzlich unterschiedliche Wirk-Konzepte dahinter: Während pflanzliche Mittel spezifische, oft seit Jahrhunderten bewährte Inhaltsstoffe enthalten, mit denen eine Genesung unterstützt wird, geht es in homoöpathischen Arzneien vor allem um die enthaltenen Energien der Inhaltsstoffe.
Pflanzliche Medikamente enthalten Extrakte von Pflanzen, meist verschiedene Komponenten, die sich zu einem effektiven Wirkkomplex verbinden. Die Bandbreite der sogenannten Phytotherapie ist enorm: Zu den Klassikern gehören pflanzliche Erkältungsmittel, z.B. Eibisch, Efeu oder Thymian, die bei unkomplizierten Krankheitsverläufen gut helfen und lindern. Ebenso beliebt sind bewährte Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden oder zur Beruhigung und bei Schlafstörungen mit Baldrian, Hopfen, Passionsblume oder Melisse. Sogar Unruhezustände oder Wechseljahr-Beschwerden lassen sich so kurieren.
Punkten können die pflanzlichen Medikamente dabei vor allem auch mit ihrer meist sehr guten Verträglichkeit. Darum sind sie auch zur Selbsttherapie geeignet. „Sie sind überwiegend nebenwirkungsarm, können unter Umständen dennoch unerwünschte Begleiterscheinungen verursachen oder in einigen Fällen zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen“, erklärt Claudia Schneider von der Quellen-Apo-
theke in München-Denning. Deshalb ist es ratsam, sich vor der Einnahme ausführlich in der Apotheke beraten zu lassen und die Einnahme ggf. auch im Rahmen der Anamnese dem Arzt mitzuteilen. Ein Pionier der medizinischen Pflanzenheilkunde des letzten Jahrhunderts war der Schweizer Alfred Vogel. Er war sich sicher: „Die Pflanze ist die älteste Wohltäterin der Menschheit!“
Bei vielen Beschwerden sind pflanzliche Mittel eine gute Wahl
- Arnika: Helfer bei kleinen Verletzungen. Als Salbe oder Tinktur lindert Arnika Schmerzen und Schwellungen bei Verstauchungen und Prellungen. Nur auf unverletzter Haut anwenden.
- Baldrian: Wirkt beruhigend – z.B. bei Prüfungsangst sowie als Einschlafhilfe.
- Bittere Schleifenblume: Lindert Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Reizdarmsymptome.
- Cayennepfeffer (Chili): Regt die Durchblutung in der Haut an. Lindert als Salbe Muskelschmerzen wie Verspannungen und wird zudem als Pflaster von Ärztinnen und Ärzten bei Nervenschmerzen eingesetzt, etwa bei Gürtelrose oder Polyneuropathie.
- Efeu: Als Hustensaft oder Tee löst Efeuextrakt festsitzenden Schleim aus den Bronchien und lindert so Husten.
- Kamille: Lindert leichte Entzündungen. Zu empfehlen bei Problemen wie Blähungen, Halsschmerzen und entzündetem Zahnfleisch. Äußerlich und innerlich anwendbar.
- Lavendel: Gut für Schlaf und Psyche. Das Öl wirkt beruhigend, schlaffördernd und ggf. auch angstlösend.
- Leinsamen: Enthalten Schleimstoffe, die Wasser binden. Zu empfehlen bei träger Verdauung und Verstopfung.
- Thymian: Wirkt gegen Bakterien, entspannt die Muskulatur in den Bronchien bei Erkältungen und Husten, besonders in der Kombination mit Schlüsselblume.
www.quellen-apotheke-muenchen.de
Text: Elisabeth Koch, Christina Hitzfeld