USA. Reno, NV. Marilyn Monroe on the set of ‚The Misfits‘. 1960 | © Inge Morath / The Inge Morath Foundation / Magnum Photos / courtesy CLAIRbyKahn
MEXICO. Durango. Actress Audrey Hepburn with her dog Mr. Famous, on set of ‚The Unforgiven‘. 1959 | © Inge Morath / The Inge Morath Foundation / Magnum Photos / courtesy CLAIRbyKahn
USA. New York, NY. A Llama in Times Square. 1957 | © Inge Morath / The Inge Morath Foundation / Magnum Photos / courtesy CLAIRbyKahn
Hommage an Inge Morath
Das Besondere im Alltäglichen – das Alltägliche im Besonderen
Am 27. Mai 2023 würde sie ihren 100. Geburtstag feiern: Inge Morath. Die 2002 verstorbene Österreicherin war eine Globetrotterin und die erste weibliche Fotografin der Agentur Magnum. Viele der Fotos, die im Münchner Kunstfoyer der Bayerischen Versicherungskammer ausgestellt sind, kommen dem Betrachter bekannt vor. Kein Wunder: Ein regelrechtes „Who is Who“ der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte sie vor ihrer Linse und viele ihrer Fotografien wurden immer wieder auch als Postkarten neu aufgelegt. Inge Morath hatte vor allem in den 60er und 70er Jahren Zugang zu den inneren Kreisen Hollywoods, denn sie war seit 1962 bis zu ihrem Tod 2002 mit Arthur Miller verheiratet. Der Dramatiker und Autor war zuvor mit Marilyn Monroe verheiratet gewesen... Es sind aber nicht die Star-Porträts, die Inge Moraths Art zu fotografieren so einmalig machen, sondern ihr ganz eigener Blick auf die Welt. Auch ihrer Street Photography gelingt es immer wieder, das Besondere im Alltäglichen festzuhalten, ebenso wie in ihren Porträts das Alltägliche im Leben von besonderen Menschen. Linda, das taxifahrende Lama auf den Straßen New Yorks, gehört wohl zu ihren ikonischsten Bildern. Dabei hatten sich die New Yorker damals längst daran gewöhnt, dass Lindas Besitzer Tiertrainer waren, die ihre Vierbeiner für das Fernsehen oder die Werbung ausliehen und eben mit dem Taxi zu Dreharbeiten fuhren. Inge Morath aber hat das taxifahrende Lama Linda unsterblich gemacht. Inge Morath, die während der Nazi-Zeit mit ihren Eltern in Berlin lebte, hatte ihren Blick früh an klassischen Gemälden geschult und wurde durch Erlebnisse während des Krieges nachhaltig erschüttert. In ihren Fotografien hat sie deshalb später vermehrt das Schöne und Heile gesucht.
Inge Morath – Homage
Ausstellung (bis 1. Mai 2023)
Versicherungskammer Kulturstiftung
Maximilianstr. 53, 80530 München
Text: Christina Hitzfeld