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Uli Hoeneß | © Sven Mandel / CC-BY-SA-4.0
125 Jahre FC Bayern München
„Uli Hoeneß ist Bayern und Bayern ist Uli Hoeneß!“
Das war wohl noch der g’scheiteste Satz von Thomas Tuchel, dem Kurz-Trainer beim FC Bayern. In der Tat: Am 27. Februar 2025 feierte der FC Bayern seinen 125. Geburtstag. Und wenn man dies ehrt, muss man quasi auch den „Patron“ ehren: Uli Hoeneß bleibt bis heute der Kopf einer Institution, die es weltweit im Fußball in dieser Form kein zweites Mal gibt. Ein historisches Jubiläum!
1900 wurde der Verein im Café Gisela in München von elf Männern gegründet – Hoeneß gehörte da natürlich noch nicht dazu, aber der FC Bayern wurde trotzdem „sein Baby, das unter seinen Augen und seiner Führung in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Giganten herangewachsen ist“, wie t-online, einer der heutigen Partner des Clubs, in seiner Laudatio zutreffend berichtet.
Niemand hat den Verein so geprägt wie Hoeneß: seit mittlerweile 55 Jahren als Spieler, Manager und Präsident – und immer noch als Ehrenpräsident sowie Aufsichtsratsmitglied. Der FCB ist sein Lebenswerk. Es gab natürlich noch viele andere große Persönlichkeiten, die den Club geprägt haben – Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge, Sepp Maier, Franz „Bulle“ Roth, Paul Breitner, Gerd Müller & Co. Sie machten den Club mit Sitz in München-Harlaching zu einem Weltclub. Oder besser gesagt: zu einem „kickenden Konzern“!
Kurzer Rückblick auf eine einmalige Lebensleistung: Hoeneß gewann 1972 in München die olympische Bronzemedaille, wurde im selben Jahr Europameister und 1974 bei der Heim-WM zudem Weltmeister. Bis 1976 triumphierte er wie in der Nationalelf mit Bayern gleich dreimal in Folge im Europapokal der Landesmeister, der heutigen Champions League. Wegen seiner Knieverletzung musste er leider seine Profikarriere allzu früh beenden und wurde mit 27 Jahren „plötzlich“ Manager beim FCB. „Mein erster Arbeitstag war ausgesprochen kurz. Zwei Stunden habe ich rumtelefoniert, dann bin ich wieder nach Hause gegangen“, sagt Hoeneß heute über jenen 1. Mai 1979, an dem er „ganz unternehmungslustig und sehr motiviert“ sein neues Büro bezogen hatte. „Da stand ein Schreibtisch drin und ein Sideboard mit einem Telefon drauf – das war’s.“ Hoeneß entwickelte sich rasch zum Vordenker der Bundesliga, war ein echter Visionär. Und einer, der damals schon immer polarisierte. Der Manager mit dem Geldkoffer, der den Gegnern die besten Spieler wegkaufte, wurde bei Auswärtsspielen oft angefeindet...
Uli heute: „Damals setzte der FC Bayern zwölf Millionen Mark im Jahr um und hatte 20 Mitarbeiter. 45 Jahre später wurde erstmals die Milliardenmarke im Umsatz geknackt, mit über 1000 Angestellten. Neben einer aufstrebenden Fußball-Frauen-Mannschaft wurde vor 15 Jahren auch die Basketball-Abteilung wiederbelebt, was mich sehr freute. Was Real Madrid und der FC Barcelona können, kann der FC Bayern auch!“
Mit Erfolg: 2024 zog der FCB in den neuen SAP Garden ein, die modernste Multifunktionshalle Europas, die Red Bull für über 150 Millionen Euro bauen ließ. Hoeneß hatte dieses Großprojekt mit dem verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz per Handschlag vereinbart...
Schon mit dem Umzug in die Allianz Arena 2005 hob Uli Hoeneß als Präsident die Entwicklung des modernen Fußballs in eine neue Welt. Okay, die An- und Abfahrt gilt heute wegen der nur einen Zufahrtsstraße besonders nach den Spielen als problematisch, aber die Arena boomt dennoch. 2009 wurde der Manager auch Präsident – und zeitgleich Aufsichtsratsvorsitzender. So lenkte er die Geschicke des Clubs. Als er 2019 beide Ämter an Nachfolger Herbert Hainer übergab, sagte Hoeneß: „Ich werde dem FC Bayern dienen, bis ich nicht mehr atmen kann.“
Text: Conny Konzack