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Tja, lieber FC Bayern – da habt ihr Euch verzockt…
Staatsmann Nagelsmann
Wer hätte das gedacht! Da schafft es ein Fussball-Trainer, was unsere Politiker allesamt nicht schaffen: Unser Land wieder positiv und mit Stolz zu sehen. Was bei den monatelangen Ampel-Ausfällen, den Streits und dem Posten-Geschachere gar nicht so leicht war. Die Tränen des Trainers nach dem äußerst unglücklichen Aus gegen Spanien haben etwas Positives bewirkt: Menschlichkeit. Auf einmal fühlte sich die Nation wieder wie eine Gemeinschaft – und nicht zerrissen wie z.B. Frankreich. Auf einmal ging es wie ein Ruck durch alle 84 Millionen Menschen mit schwarz-rot-goldenem Herzen.
Und dann toppte dieser 39-Jährige auch noch alles verbal: „Wir haben das geschafft, die Fans wieder zu vereinen und ich hoffe, dass wir diese Symbiose auch in weit wichtigeren Bereichen hinkriegen. Wir müssen in diesem Land wieder verstehen, dass es gemeinsam besser geht. Wenn ich dem Nachbarn helfe, die Hecke zu schneiden, ist er schneller fertig.“ Oder noch so ein Satz mitten aus dem Leben heraus: "Deutschland war lange Zeit ein Land der Vereine, in denen Menschen zusammen gekommen sind und vieles gemeinsam gemacht haben. Im Sport-, Trachten- oder Musikverein. Heute ist es leider mehr wert, eine Stunde am Bergsee zu stehen und allein ein Selfie zu machen…"
Die „Süddeutsche“ schrieb: Hat hier gerade ein Bundestrainer den Job des Bundespräsidenten übernommen? Es schien und wirkte so. Nagelsmann? Staatsmann!
Der FC Bayern, besonders Oliver Kahn, der ihn schasste (bevor er selbst geschasst wurde), muss sich doch noch ewig grämen, diesen Menschen weggejagt zu haben.Vom Trainer mal abgesehen…
Text: Conny Konzack